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Als "stärkster Nordsee-Herbststurm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" wird er inzwischen bezeichnet. Der kleine Ableger eines Tiefs mit dem zierlichen Namen "Christian"  hat für große Zerstörung gesorgt. Am Vormittag des 28.10 ahnte fast noch niemand, was dort draußen auf der Nordsee geschah: Das kleine Tief verstärkte sich, im Gegensatz zu den Berechnungen der Wettermodelle, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Der Orkan brachte es um 12 UTC auf einen Kerndruck von 969 hPa. Und dann um ca. 12:30 Uhr ging es plötzlich los: Der Wind jagte auf einmal mit einer Geschwindigkeit von bis zu 191 km/h (Wetterstation Meteomedia) auf Borkum und 131 km/h (laut Deutscher Wetterdienst) auf Norderney. In ganz Ostfriesland gab es starke Orkanböen. Selbst der Windmesser der privaten Wetterstation Großes Meer wurde beschädigt, sodass er diese exorbitanten Böen nicht Messen konnte. Der Deutsche Wetterdienst und die Medien haben glücklicherweise schon frühzeitig eine Vorwarnung ausgegeben, wodurch viele schon gewarnt wurden. Am Abend hat sich der Orkan stark abgeschwächt. Die Bilanz des Sturms in Ostfriesland: Ein Todesopfer in Jever und viele Verletzte. Greetsiel hat sein Wahrzeichen, seine grüne Zwillingsmühle verloren und in Moordorf kippte ein LKW auf die Bahngleise. In Aurich, Emden und auch auf den Autobahnen A28 und A31 ging nichts mehr. Hunderte umgestürzte Bäume, da diese oft noch Bätter an ihren Kronen hatten. Versicherungen schätzen die Schäden allein in Deutschland auf ca. 10 Mio. Euro.

 

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