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Das Jahr 2018 war kein gewöhnliches Jahr für die Region Ostfriesland. Besonders die Landwirte haben unter der andauernden Hitze und Trockenheit gelitten. Auf der anderen Seite konnten Einwohner und Urlauber viel Zeit draußen verbringen und z.B. über viele Tage hinweg baden gehen. Doch war es aus meteorologischer Sicht wirklich ein außergewöhnliches Jahr in Ostfriesland? Diese Frage kann schon mal vorweg mit einem klaren Ja beantwortet werden.

Zunächst begann 2018 nass und mit viel Niederschlägen, die teils auch schon 2017 gefallen sind. Dazu hat sich der Winter, aufgrund nordöstlicher Strömungen, bis Mitte März hartnäckig gehalten. Doch ab April wendete sich das Blatt: Plötzlich kam es zu sehr warmen Temperaturen und auch der Regen lies nach. Diese Lage hielt bis in den Spätsommer fast ohne Unterbrechungen konstant durch. Ursache hierfür war ein sehr schwacher Jetstream (westliche Höhenströmung). Führende Klimaforscher sind der Meinung, dass ein abschwächender Jetstream mit den abnehmenden Temperaturunterschied zwischen Arktis und tropischen Breiten zurückzuführen ist. Dafür wird der Klimawandel, der durch Treibhausgase hervorgerufen wird, verantwortlich gemacht.

Der ausbleibende Niederschlag und die Hitze nahmen über den Jahresverlauf immer extremere Ausmaße an und so wurde am 07.08.2018 ein neuer Temperaturrekord von 35,6°C erreicht. Solche Werte wurden selbst an der Wetterstation in Emden seit 1947(!) nicht erfasst. Insgesamt liegt die Durchschnittstemperatur in 2018 bei 10,5°C und damit +1,1°C über dem langjährigen Mittel. Erst im Dezember kam es wieder zu nennenswerten Niederschlägen, doch es reichte nur für 614mm. Normal wären 823mm, womit ein Defizit von über 200mm besteht. Seit mindestens 1997 war es nicht mehr so trocken.

 

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